Interview puramentesally Blog

Interview


mit der reizenden Salomé vom puramentesally Blog

Einige von euch mögen sich vielleicht erinnern, dass ich letztes Jahr ein Interview mit der reizenden Salomé vom Blog “Puramente Sally” machen durfte. Sie hat mir einige gute, persönliche Fragen gestellt – meine Antworten findet ihr hier.

Hier geht’s zum ursprünglichen Blogbeitrag, però attenzione: es ist auf Italienisch!

Bits & Bobs ist ein entzückender Laden und man spürt, dass du es mit sehr viel Liebe führst. Wie machst du das eigentlich? Was inspiriert dich?

Ich lasse mich von überall inspirieren. Wenn ich im Ausland bin, stöbere ich in anderen Läden und schaue, was mir gefällt. Wenn ich in Wohnungen von anderen Leuten bin, achte ich mich darauf, wie sie es sich eingerichtet haben. Das passiert aber alles automatisch. Wenn ich Magazine durchblättere, nehme ich mir Seiten raus, mit Produkten oder Einrichtungen, die mir gefallen und hänge sie an meine Inspirationswand auf. Und mittlerweile spielt das Internet und Social Media natürlich eine sehr grosse Rolle bei der Produktesuche. Es hat so viele tolle Blogs und Social Media Accounts – da wird man permanent inspiriert.

Wann wusstest du, dass du einen Laden in Zürich eröffnen wolltest

Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte… (lacht) Nein, nein, so einfach war das schon nicht. Ursprünglich bin ich aus dem Engadin nach Zürich gezogen um die Kunstschule zu besuchen. Nach dem Vorkurs habe ich gemerkt, dass das nicht so mein Ding sein wird. Ich habe dann noch zwei Jahre Mathematik an der ETH studiert, aber das hat dann leider – oder vielleicht auch zum Glück – nicht geklappt. Einige Jahre bin ich dann etwas unentschlossen im Leben rumgeirrt. Hier ein wenig gearbeitet, da etwas gemacht. Ich wusste wirklich nicht, was ich machen sollte. Ich durfte dann einige Monate für das Unternehmen meiner Tante in England arbeiten und habe gemerkt, dass mich die Selbständigkeit unglaublich fasziniert. Und zwar alle Aspekte davon. Ich bin total motiviert nach Hause gekommen mit dem Vorsatz, mich selbständig zu machen (womit wusste allerdings noch nicht).

Ich habe dann 2-3 Jahre daran rumstudiert, Ideen gesammelt – und wieder verworfen – recherchiert und mit Leuten gesprochen, die sich ebenfalls selbständig gemacht haben. Einfach um mich an die Idee zu gewöhnen. Schliesslich hat sich das Projekt „Bits & Bobs“ immer weiter herauskristallisiert. Als ich dann meinen Job (ich habe natürlich nebenbei immer noch arbeiten müssen) gekündigt habe, weil ich wusste, dass ich das Projekt nicht länger hinausschieben wollte, war ich eigentlich schon bereit. Ich wusste woher ich meine ersten Produkte nehmen würde, ich hatte mein Logo, ich hatte meine Idee soweit visualisiert, dass ich es nur noch umsetzten musste. Und natürlich brauchte ich noch den richtigen Raum. Sobald ich eine Location hatte, war ich innerhalb von zwei Monaten bereit für die Eröffnung. Das war eine super Zeit! Sehr spannend!

Was motiviert dich jeden Tag aufzustehen und in deinen Laden zu gehen?

Wenn man sich selbständig macht und etwas aufbaut, ist es eben wie mit einem Baby. Man schaut zu, wie es wächst und gedeiht und man versucht immer, die besten Entscheidungen dafür zu treffen.

Ich könnte das nicht machen, wenn ich meinen Job nicht lieben würde. Denn man ist permanent dran. Immer gibt es etwas zu tun und häufig steht man auch vor schwierigen Entscheidungen. Ich frage mich immer wieder: „ Ist es noch das, was du möchtest? Würdest du lieber irgendwo anders arbeiten?“ Solange dies nicht der Fall ist, mache ich weiter. Ich liebe es, dass ich meistens selber entscheiden kann, womit ich mich befassen möchte. Und ich würde mich sowieso mit diesen Themen befassen. Ich mag die Produkte, ich mag Kreativität, ich mag Design und Styling. Das ist der perfekte Job für mich!

Wenn ich mal eine schwierige Phase habe, dann hilft es eben auch zu hören, dass meine Kunden Freude am Laden haben. Dass sie es schätzen, bei mir einkaufen zu können. Dies macht es dann wieder wett und ich reisse mich zusammen und versuche auch die holprigen Phasen so gut es geht zu meistern.

Mittlerweile muss ich auch nicht mehr jeden Tag selber in den Laden. Ich habe ein super Team, welches im Bits & Bobs den Verkauf macht. So kann ich mich vermehrt auf die anderen Aspekte des Unternehmertums fokussieren.

Wenn du nur ein Produkt verkaufen könntest, welches wäre es und warum?

Ou, das habe ich mir auch schon überlegt, aber das könnte ich nicht. Einerseits, weil ich mich wirklich nicht entscheiden könnte. Andererseits, weil das grosse Sortiment eben auch den Bits & Bobs ausmacht. Es soll so voll sein. Es soll so farbig sein. Und es ist die Vielfalt, die den Stil und die Stimmung im Laden ausmacht.

Ausserdem ist es auch so, dass sich der Bits & Bobs Sortiment immer wieder verändert…so wie wir und unser Geschmack eben auch. Ich kaufe immer die Produkte ein, die mir im Moment gefallen. So würde jemand, der zuletzt vor zwei drei Jahren bei uns war, heute fast keine gleichen Produkte mehr finden. Das finde ich eben auch spannend!

Aber ich habe mich von Anfang an auf einige Produktegruppen eingeschränkt, damit es nicht zu wirr wird. Bei uns findet man vor allem Möbel, Wohnaccessoires und Schmuck. Mittlerweile auch viele Papeterieprodukte. Ich habe aber nie Kleider oder Babyprodukte verkauft – um nur zwei Beispiele zu nennen. Denn obwohl Kundinnen manchmal danach fragen, wäre dann mein Sortiment zu gross (für den Raum, den ich habe) und ich würde beginnen mich zu verzetteln.

Wie können wir uns dein Zuhause vorstellen? Eine grössere Version von Bits & Bobs oder eher minimalistisch?

Da ich meine Wohnung mit meinem Mann und unseren zwei Jungs teile, sieht es nicht aus wie das Bits & Bobs. Nein, es würde auch sonst nicht so aussehen. Im Bits & Bobs kann ich mich ausleben und auch mal etwas übertreiben (mit dem Glitzer, mit dem Pink und mit dem Kitsch). Aber ich möchte nicht jeden Tag so leben. Die meisten Produkte, die ich im Bits & Bobs verkaufe, sind Statement-Stücke. Man verteilt sie also da und dort in der Wohnung…häufig auch mit einem Augenzwinkern. Ich mag eben auch das schlichte und rustikale. Und ich habe auch viele alte Möbel – teils geerbt, teils über die Jahre zusammen gesammelt. Dies alles macht unsere Wohnung aus. Ausserdem bin ich der Meinung, dass sich eine Wohnung über eine gewisse Zeit einrichtet (fast von selbst). Man kann das nicht so planen. Wirklich wohnlich und persönlich wird es eben, wenn man immer wieder etwas hinzufügt…und dann eben auch mal wieder weggibt.

Welche Gegenstände (die du auch verkaufst) brauchst du in einem Haus um dich wohl zu fühlen?

Ich mag es, wenn Alltagsgegenstände – seien es Büroaccessoires oder Küchenutensilien – farbig sind und Spass machen. Wir haben so viele „praktische“ Gegenstände in unserem Alltag. Wieso kann man diese nicht auch mal etwas aufpeppen? Ich liebe es, wenn etwas glitzert und leuchtet und mir bei der Anwendung Freude bereitet. Also goldene Stifte, glitzernde iPhone-Hüllen oder unser goldenes Besteck. Und meine Wohnung muss auch immer genug Decken, Kissen und Teppiche haben. Dies verleiht einem Zuhause Wärme. Das alles mag ich sehr. Und natürlich den Schmuck: ich trage immer immer Schmuck! Das wäre dann allerdings mehr für mich selber als für meine Wohnung…