Interview found by heart

mit Nora vom found by heart Blog

Vor Kurzem durfte ich mich mit Nora, der super talentierten Schöpferin des found by heart Blogs unterhalten.

Nebst einem tollen Gespräch sind auch wunderschöne Bilder entstanden. Hier geht’s zum ursprünglichen Blogbeitrag.

 

Zuhause bei… Tania von Bits & Bobs
1. Juni 2018

Der Zufall hat mich zu dieser Power-Mom gebracht: Tania Bisaz von Bits & Bobs, 35, aufgewachsen in Zernez im Engadin, wohnt mit ihren zwei süssen Kiddies und dem super-sympathischen Mann in Zürich Wollishofen. Für den vergangenen Adventskalender war ich auf der Suche nach selbstständigen Frauen, die ihren Traum leben und lieben – und tolle Produkte herstellen und verkaufen. Und plötzlich war sie da: Instagram hat mir ein gesponsertes Bild ausgespielt, bei dem ich sofort wusste «Die Person dahinter will ich kennen lernen!».

Mit Bits & Bobs hat sich Tania nicht nur ihren Traum verwirklicht, sondern definitiv auch dessen ihrer Kundinnen. Von Fingerringen, über Deko-Goodies bis hin zu Interior Design-Schätzen findet frau nämlich so ziemlich alles in ihrem Paradies. Aus purer Neugier und Bewunderung sind die folgenden Fragen entstanden, welche mir Tania bei Mimosas, Chips und Dip an einem lauen Frühlingsabend freudig beantwortet…

Welches ist dein Lieblingsprodukt in deinem Sortiment? Und warum?

«Das kann ich so fast nicht beantworten. Da ich grundsätzlich nur Produkte verkaufe, welche mir selber auch gefallen, finde ich natürlich alles schön, was ich anbiete. Selbstverständlich hat es immer wieder neue Favoriten mit jeder neuen Lieferung, aber ein Lieblingsprodukt habe ich nicht 🙂 Was natürlich auch schön ist: Ich habe zu vielen Lieferanten mittlerweile eine persönliche Beziehung aufgebaut. Einige sind sogar zu guten Freundinnen geworden. Diese Produkte liegen mir dann natürlich besonders am Herzen (bsp. Lili Pepper, Atelier Coquet, Nina Bee). Muss ich trotzdem ein Produkt nennen, dann tippe ich auf den goldigen Pfau.»

Wie planst du deine Woche mit Arbeiten für Bits & Bobs, und deiner Familie mit 2 Kids? Da geht doch mindestens einmal im Jahr der Geburikuchen für dein Mann vergessen, stimmt’s?

«Mann? Geburikuchen? 🙂 Ja, bei so vielen ‚Projekten‘ und To Do’s ist die Planung natürlich das A und O – Prioritäten setzen! Adi (Nachtrag: ihr Mann) und mir ist es sehr wichtig, dass wir einer Tätigkeit nachgehen können, welche uns erfüllt. Wir haben quasi unser Familienleben danach gerichtet. Selbstverständlich kommen die Kiddies immer an erster Stelle, aber es geht ihnen auch in der Krippe und im Hort gut. So haben Adi und ich Zeit für uns, unsere persönlichen Aufgaben und Ambitionen. Es ist nie einfach, alles unter einem Hut zu bringen… Es gibt immer wieder Engpässe oder Situationen, in denen man alles in Frage stellt und nur noch rot sieht. Ich denke, dann ist es wichtig, sich nochmals vor Augen zu führen, wieso man das alles macht.»

Wenn du nochmals 27 Jahre alt wärst und entscheiden müsstest, ob du dich selbstständig machen sollst oder nicht. Würdest du es tun?

«Unbedingt! Ich würde sogar schneller und früher anfangen, wenn ich das wüsste, was ich jetzt weiss 🙂 Ich war sehr lange sehr unsicher… Wenn man noch so jung ist, hat man häufig ganz genaue Vorstellungen, wie sein Leben ablaufen und aussehen sollte. Man denkt sich einen Weg aus und versucht sich dann krampfhaft daran zu halten. Nach mehreren gescheiterten Ausbildungen und einer lehrreichen Zeit in England war ich bereit: Den Schritt in die Selbständigkeit war eine der schwierigsten Entscheidungen – aber ich habe ihn gewagt! Er hat meine Lebensansicht verändert und mir Selbstvertrauen geschenkt. Wenn ich jetzt daran denke, mich nochmals in ein neues Abenteuer zu stürzen, was-auch-immer: Es scheint mir nicht mehr so wahnsinnig riskant und schwierig. Ich bin mit sehr vielen Leuten in Kontakt gekommen, die ich sonst vielleicht nie kennen gelernt hätte und ich habe Sachen erlebt, die ich vermutlich in einem ’normalen‘ Arbeitsumfeld verpasst hätte. Und ich weiss nun: Wenn ich etwas ändern möchte oder mit einer Situation nicht zufrieden bin, dann kann ich das jederzeit anpassen. Es liegt nur an mir.»

Erzähle mal etwas vom 1. Tag deiner Selbstständigkeit…

«Ich war sooo nervös und aufgeregt und hatte einen mega Kater 🙂 Am Abend zuvor war nämlich die Eröffnungsfeier……. Am Freitag, 19.11.2010, war er. Mein erster Arbeitstag. Damals startete ich mit einem Shop im Kreis 3: Das Gefühl war einfach nur WOW! Ich platzte fast vor Stolz.»

Ganz allgemein, für was im Leben bist du am dankbarsten?

«Sicher meine Familie. Meine Jungs und Adi, aber auch meine Eltern, meine Geschwister und die Eltern und die Schwester von Adi. Alle unterstützen uns, unser Leben würde ohne sie ganz anders aussehen. Aber auch meine Freunde bedeuten mir sehr viel. Mit ihnen mache ich neue Erfahrungen und sorge für tolle Erinnerungen. Also: So viel wie möglich unternehmen, reisen und die Welt entdecken 😉 »

Was bedeutet für dich Erfolg?

«Für mich bedeutet Erfolg, wenn jemand seine persönlichen Ziele erreicht. Diese sehen von Mensch zu Mensch unterschiedlich aus. Für die einen ist es Freiheit, für die anderen ist es eine grosse Firma, für die anderen ist es die Familie… Ich bin erfolgreich, weil ich einer Tätigkeit nachgehe, die mich glücklich und finanziell unabhängig macht, ich kann reisen, auswärts essen und bin für meine Kinder da. Auch bedeutet für mich Erfolg, wenn man andere Menschen positiv beeinflusst, inspiriert und motiviert. Ich merke gerade, ich fühle mich erfolgreich, zufrieden und privilegiert.»

Mit wem würdest du gerne dein Znacht teilen?

«Grundsätzlich liebe ich es, am Abend mit meinen drei Jungs meinen Znacht zu teilen. Das ist unter der Woche häufig die einzige Zeit, in der wir uns in Ruhe sehen und miteinander reden können. Aber, auch ganz spannend wäre ein Abend mit Jane Austen (meine Lieblingsautorin), oder Elizabeth Gilbert, Mindy Kaling oder Amy Poehler… Danke fürs Organisieren 😉 Ich finde Geschichten von Menschen, die sich selbständig gemacht haben, super spannend. Da stelle ich immer tausend Fragen und versuche mir alles zu merken. Hm… organisierst du mir auch mehrere Znacht?»

Wo in deinem Zuhause fühlst du dich am wohlsten?

«Eigentlich überall. Mein Zuhause muss ein Ort sein, wo ich gerne zurückkehre, wo ich mich sicher und geborgen fühle, wo meine Familie ist und wo wir alle Platz haben und so sein können, wie es für uns passt. Unser Zuhause ist unkompliziert. Ich verbringe natürlich sehr viel Zeit in meinem Home-Office. Ansonsten verbringe ich sehr viel Zeit in der Küche und im Wohnzimmer. Da bin ich gerne. Aber am liebsten bin ich draussen.»

Herzlichen Dank, liebe Tania, hast du dir die Zeit genommen und bist meinen neugierigen Fragen nachgekommen.